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Nachruf auf Irmgard Egger (1953-2015)


Irmgard Egger war eine von Kollegen wie Studierenden hoch geschätzte akademische Lehrerin und Wissenschaftlerin. Sie studierte Deutsche Philologie, Anglistik und Amerikanistik in Wien und promovierte 1986 mit einer Arbeit über "Lederstrumpf" bei Wendelin Schmidt-Dengler. Danach arbeitete sie erfolgreich als Lehrerin im Gymnasium Rahlgasse, bis sie als Forschungsstipendiatin des FWF und der Österreichischen Akademie der Wissenschaften ans Wiener Institut für Germanistik zurückkehrte. Dort habilitierte sie sich im Jahr 2000 mit einem Buch zur Dialektik der Aufklärung in Goethes Romanen. Zwischenzeitlich lehrte und forschte die polyglotte Germanistin in Italien und lebte einige Jahre in Pisa und Rom. Es folgten Gastdozenturen in Zürich und der Humboldt-Universität zu Berlin. Seit 2006 war Irmgard Egger Universitätsdozentin am Wiener Institut für Germanistik. 2012 wurde sie zur Universitätsprofessorin ernannt. Sie leitete erfolgreich Forschungsprojekte des FWF zur Romantischen Ästhetik und zu Italienischen Reisen in der deutschsprachigen Literatur.
Irmgard Egger hat die Erforschung der deutschen Literatur zwischen Aufklärung und Gegenwart vor allem durch die Aspekte der sinnlichen Wahrnehmung von Farbe und Gestalt, der Regie literarischer Topographie und der Rolle der Körperlichkeit in den erzählten Welten bereichert, ferner durch ihre Beobachtungen zur Vielfalt intertextueller Verbindungen in der Literatur des 20. Jahrhunderts. In ihrer Lehre verband sie die engagierte Begleitung ihrer Studierenden und DoktorandInnen mit der Einforderung hoher qualitativer Standards. Sie verkörperte so den akademischen Transfer von Forschung und Lehre beispielhaft. Geleitet war ihre Lehrtätigkeit von ihrer tiefen Liebe zur Literatur und ihrer breiten Belesenheit. Wir verlieren mit ihr eine erfolgreiche Forscherin, leidenschaftliche Lehrerin und liebenswerte Kollegin.

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