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Julia Purgina

Masterarbeit: "Jede Beschreibung ist Erzählung, geführt von der magischen Hand des Zufalls." - Zufallsverfahren in ausgewählten Prosawerken Friederike Mayröckers

Konzept

Friederike Mayröcker zählt zu jenen österreichischen AutorInnen, deren literarisches Oeuvre in vielen Bereichen bereits sehr gut untersucht ist. Dies gilt allerdings nicht für alle Aspekte ihres Schaffens. Einem der bisherigen blinden Flecken der literaturwissenschaftlichen Forschung widmet sich diese Diplomarbeit. Dabei wird es um die Rolle von Zufallsverfahren im Schreibprozess der Autorin gehen. Zufall wird im Rahmen dieser Arbeit nicht im herkömmlichen Sinn als unvorhersehbares Ereignis verstanden, sondern anlehnend an den französischen Philosophen Gilles Deleuze als positiv zu bejahendes Element einer kausalen Ordnung: Zufall als eine plurale, konstruktive Macht im Schaffensprozess.
Im Mittelpunkt der Diplomarbeit werden jene nichtdeterministischen Arbeitsweisen stehen, die beim Entstehungsprozess der für diese Arbeit ausgewählten Prosawerke  eine konstruktive Rolle spielen: Automatic Writing, experimentelle Prosaformen, handlungsbefreite Prosa, Montagetechnik und ausgewählte deskriptive Verfahren.
Diese Zufallsverfahren werden mittels diskurstheoretischer und analytischer Methoden anhand einiger Prosawerke der Autorin untersucht und mit nichtdeterministischen und aleatorischen Theorien, etwa aus der Philosophie, Musik und Malerei, verglichen. Erreicht werden soll dadurch nicht nur ein möglichst genauer Blick auf die Zufallsverfahren selbst, sondern vor allem auf die jeweiligen literarischen Produkte als Ergebnisse einer den Zufall integrierenden Schreibpraxis. Das Ziel der Arbeit ist es, den nichtdeterministischen schriftstellerischen Schaffensprozess der Autorin als integratives Element für ihre Prosa zu beschreiben und der Literaturwissenschaft somit eine weitere Ebene für die Mayröcker-Forschung zugänglich zu machen.


Ao. Univ.-Prof. Mag.
Dr. Pia Janke
Institut für Germanistik
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