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Anton Kuh: Werkausgabe

FWF-Projekt (P22093)

Projektleitung: Johann Sonnleitner
Projektmitarbeiter: Walter Schübler
Projektlaufzeit:  36 Monate (01.04.2010-31.03.2013)

Projektbeschreibung: "Weltbühne", "Prager Tagblatt", "Tage-Buch", "Der Friede", "Pariser Tageblatt", "Pariser Tageszeitung", "Aufbau": allein diese bislang bekannten Druckorte müßten die verzerrte Wahrnehmung des jüdischen Publizisten Anton Kuh (Wien 1890-1941 New York) als Wiener "Original" und Szenefigur zurechtrücken. Die im Rahmen von zwei FWF-Projekten (Anton Kuh: Bio-bibliographische Grundlagensicherung I und II, P18162-G06 und P20050-G12) erarbeitete Personalbibliographie (drei Dutzend "neue" Druckorte mit 750 bis dato nicht bekannten Texten) korrigiert denn auch diese verniedlichende Rezeption im Zeichen anheimelnder Donaumonarchie-Nostalgie ("Kaffeehausliterat"): Kuh war keineswegs eine Wiener "Lokalgröße" (im doppelten Sinn des Wortes), sondern als eminent politischer Kopf, als streitbarer Glossist, Feuilletonist und Stegreifredner überaus aktiv am literarischen, politischen und gesellschaftlichen Leben nicht nur des Wien und Prag der Habsburgermonarchie und der Zwischenkriegszeit, sondern auch des Berlin und München der Weimarer Republik beteiligt und hat es wesentlich mitgeprägt.
Chronologisch gelesen, nehmen sich seine Essays und Polemiken, seine literatur- und kulturkritischen Feuilletons geradezu wie ein Index der Zeit aus, ein Index, der sich noch dazu durch die erstaunliche Dauerhaftigkeit dieser tagesaktuellen Momentaufnahmen auszeichnet. Seine Texte gehören inhaltlich und, noch mehr, stilistisch zum Besten, was in den Zeitungen jener Jahre "unterm Strich" zu lesen war - die Vielzahl an zeitgenössischen Wiederabdrucken sprechen für sich.
Die Anton-Kuh-Werkausgabe macht das publizistische Oeuvre in ganzer Breite der Öffentlichkeit zugänglich, von der zehnzeiligen Theaterkritik bis zum zwanzigseitigen literarischen Essay. Sie bietet sämtliche bisher bekannten zu Kuhs Lebzeiten in Buchform, in Zeitungen, Zeitschriften und Autorensammlungen gedruckten Texte - auf der Basis der Erstdrucke und strikt chronologisch nach ihrem Erscheinungsdatum - sowie Reden, auch wenn letztere nur fragmentarisch überliefert sind. Sie ist als sogenannte Studienausgabe mit knappem Apparat und ebensolchem Sachkommentar konzipiert.

 

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