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Arthur Schnitzler - Kritische Edition (Frühwerk) II

FWF-Projekt (P27138)

Projektleitung: Konstanze Fliedl
Team: Anna Lindner, Martin Anton Müller, Evelyn Polt-Heinzl, Isabella Schwentner, Marina Rauchenbacher
Projektlaufzeit: 36 Monate (1. 9. 2014 – 31. 8. 2017)

Aufgrund des verwitterten Textzustands der Leseausgaben der Werke Arthur Schnitzlers (1862–1931) war eine kritische Ausgabe lange Zeit Desiderat; Textstufen aus dem Nachlass waren zum größten Teil nicht ediert. Die Gründe für dieses wissenschaftliche Manko bestanden zum einen in der Nachlasssituation selbst: 1938 wurde Schnitzlers Archiv vor der Beschlagnahme durch die Gestapo gerettet und der Cambridge University Library übergeben, wo der Werknachlass bis heute aufbewahrt wird. Den „Privatnachlass“ (Briefe und Tagebuch) nahm Schnitzlers Sohn Heinrich bei der Rückkehr aus der Emigration nach Wien mit; dieser Teil wurde 1982 dem Deutschen Literaturarchiv in Marbach überlassen. Weitere Nachlassteile befinden sich in Wien, Exeter, Genf, Jerusalem u. a. O. Zum anderen gilt Schnitzlers Handschrift als extrem schwer entzifferbar; das größte abgeschlossene Nachlassprojekt, die Edition seines Tagebuches, nahm demgemäß zwei Jahrzehnte in Anspruch (1981–2000).

Innerhalb der Laufzeit des FWF-Projekts „Arthur Schnitzler – Kritische Edition (Frühwerk) I“, 1. 3. 2010 – 31. 8. 2014, konnten als erste kritische Ausgaben von Schnitzler-Texten die Bände „Lieutenant Gustl“ (2011), „Anatol“ und „Sterben“ (2012) „Liebelei“ (2014) und  „Frau Bertha Garlan“ (2015) veröffentlicht werden. Die Edition besteht aus den Faksimiles der Handschriften mit Transkription, einer Wiedergabe des Drucktextes mit Apparat der Varianten bis zur Ausgabe letzter Hand sowie einem Kommentar und Dokumenten und wird durch E-books ergänzt.

Ausgehend von den Forschungsergebnissen und -fragen dieses Projekts erfolgt die Weiterarbeit an der Edition. Das Korpus besteht aus den fünf Erzählungen der Sammlung „Die Frau des Weisen“, dem Drama „Reigen“ sowie den Einaktern „Der grüne Kakadu“, „Paracelsus“ und „Die Gefährtin“.

Das Projekt zielt auf die der jeweiligen Überlieferungslage angepasste Wiedergabe der Textgenese, auf die Weiterentwicklung der erarbeiteten Transkriptionsrichtlinien und Darstellung von Textschichten sowie einer Kontextualisierung von Textgenese und Publikationsform (Zeitschriftendruck, Einzelausgabe, Zyklus oder Sammlung). Mit den vorliegenden und geplanten Bänden kann die Schnitzler-Forschung erstmals auf eine editorisch gesicherte Basis gestellt werden.

 

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