H. C. Artmann: Werk und Kontext
FWF-Projekt (P22318)
Projektleitung: Marc-Oliver Schuster
Projektlaufzeit: 36 Monate (01.03.2011 - 28.02.2014)
Projektbeschreibung: Das Projekt H. C. Artmann: Werk und Kontext, beantragt für eine Dauer von 36 Monaten, unternimmt im methodischen Rahmen von analytischer Literaturwissenschaft die erste umfangreiche Aufarbeitung von H. C. Artmanns Werk und seinen Kontexten. Die jeweiligen Textanalysen (bzgl. Inhalt und Form, Gattungszugehörigkeit, Intertexte etc.) werden durch jeweils relevante Kontextdarstellungen erweitert werden, die vom biographischen Zusammenhängen bis hin zu kulturpolitischen Konstellationen und gesellschaftlichen Rezeptionsbedingungen reichen. Dabei geht es nicht um eine bloße Abfolge von Einzelinterpretationen; diese bilden zwar das Gerüst der textorientierten Gesamtdarstellung, werden aber untereinander (werkintern; z.B. durch wiederkehrende Motive) und auf ihre unterschiedlichen Kontexte hin (werkextern) verbunden. Die kontextuell präzisierende Einbettung ist auch deshalb nötig, weil Artmanns stilistische Vielfalt innerhalb einer gleichbleibenden Autonomie-Asthetik im Wandel der unterschiedlichen historischen Kontexte nach 1945 unterschiedlichen Stellenwert angenommen hat, sei es als Protestgebärde gegen die Aufbaumentalität der Nachkriegszeit, gegen den engagierten Literaturbegriff der späten 1960er oder gegen Tendenzen von Neuer Subjektivität in den 1970ern. In Form einer Werkmonographie (konzipiert zugleich als leserfreundliche Einführung und Aufarbeitung bisheriger Forschung), einer kurzen Biographie, einer annotierten Bibliographie der Primär- und Sekundärliteratur sowie mehreren Artikeln und Vorträgen soll die chronologisch geleitete Bearbeitung neben dem Auffinden und Bearbeiten neuen oder wenig ausgewerteten Materials (z.B. Teilnachlässe, "Bibliothek H. C. Artmann" in der Wiener Rathaus-Bibliothek) eine Gesamtinterpretation von Artmanns Werk erstellen, zusammen mit innovativen Deutungen und literarhistorischen Einbettungen in Tendenzen der österreichischen und deutschsprachigen Gegenwartsliteratur, um auch die langfristigen Wirkungen seiner Übersetzungs- und Vermittlungstätigkeit, z.B. von modernistischer Literatur oder Populärkultur, zu belegen.
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