„Variantenwörterbuch des Deutschen - NEU"
Projektleitung: Univ.-Prof. Dr. Alexandra N. Lenz
Projektmitarbeiter: Juliane Fink, Andreas Gellan, Andrea Kleene
Projektlaufzeit: 1.3.2012 - 31.12.2014
Projekthomepage: http://www.variantenwoerterbuch.net/
Das Projekt „Variantenwörterbuch des Deutschen - NEU “ hat eine
vollständige Neubearbeitung und Erweiterung des „Variantenwörterbuchs des
Deutschen“ zum Ziel. Das Projekt ist trinational angelegt, mit
selbständigen Arbeitsstellen in Deutschland, Österreich und der Schweiz,
in Zusammenarbeit mit weiteren Experten anderer Länder.
Die Erstauflage des Variantenwörterbuchs ist nach sechsjähriger
Bearbeitungszeit im Dezember 2004 erschienen (Ulrich Ammon [et al] 2004).
Es dokumentiert die nationalen und regionalen standardsprachlichen
Varianten des Deutschen in den drei „Vollzentren“ der deutschen Sprache
Deutschland, Österreich und der Schweiz, sowie in den vier „Halbzentren“
Liechtenstein, Luxemburg, Südtirol und Ostbelgien. Die möglichst
vollständige Erfassung der nationalen und regionalen Varianten einer
Standardsprache ist von grundlegender wissenschaftlicher Bedeutung, da
Entsprechendes bislang für keine Sprache durchgeführt wurde. Sie
verspricht neue Einsichten in die internen linguistischen wie
soziolinguistischen Differenzierungsprozesse von Standardsprachen.
Außerdem dient sie dem besseren Verständnis zwischen den verschiedenen
deutschsprachigen Nationen, da deren Sprachbesonderheiten – anders als in
der bisherigen Kodifizierungspraxis des Deutschen – ausgewogen
berücksichtigt werden. Drittens bietet es als Werk der Grundlagenforschung
zur lexikografischen Beschreibung des Deutschen die notwendige
Datenbasis für die Beurteilung der nationalen und regionalen Variation.
Viertens liefert es die empirische Basis für zentrale theoretische
Fragestellungen im Spannungsfeld zwischen lexikalischer Variation und
standardsprachorientierten Normen.
Die Erstauflage des Variantenwörterbuchs ist auf großes Interesse
gestoßen, sowohl in der Wissenschaftsgemeinschaft als auch bei einem
breiteren, sprachlich interessierten Publikum (über 20.000 verkaufte
Exemplare). Die Forschungsergebnisse, die mit der Erstauflage des
Variantenwörterbuchs publiziert vorliegen, sind und werden bei den
Neubearbeitungen anderer Standardwörterbücher berücksichtigt, und sie
fließen zunehmend in die Unterrichtsmaterialien für Deutsch als Erst- und
Fremdsprache ein. Auch außerhalb der deutschsprachigen Länder ist das
Variantenwörterbuch zu einem anerkannten Standard- und Nachschlagewerk
avanciert, was sich u.a. in einer chinesischen Lizenzausgabe des
Wörterbuchs (erschienen 2009) und einem Projekt zur Portierung dieser
Ausgabe auf Handheld-Computer manifestiert.
Neben einer gründlichen Überarbeitung der Erstauflage inklusive
Erweiterung des Wortschatzes setzt sich die Zweitauflage des
Variantenwörterbuchs das Ziel einer theoretischen Neufassung zentraler
Begrifflichkeiten (z. B. der Begriff ‚Standardsprache(n)‘ aus
lexikalischer Perspektive), die mit dem Variantenwörterbuch erstmals für
eine Gesamtsprache auf eine (auch areal) umfassende empirische Basis
gestellt wird.
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