Methoden

Rhetorische Verfahren und diskursanalytische Zugänge erlauben es, unterschiedliche Textsorten wie Roman, Drama, Film und theoretische Abhandlungen unter einem gemeinsamen Fokus zu analysieren.

Im Forschungsprojekt wurden literaturwissenschaftliche Methoden mit politikwissenschaftlichen verknüpft – geleistet werden konnte dies durch eine Einbettung literatur- und filmwissenschaftlicher Textanalysen in den Rahmen von Diskurstheorie. Der integrative Ansatz des Forschungsvorhabens geht von einem erweiterten Textbegriff aus, der nicht nur literarische Texte und staatstheoretische Schriften auswertet, sondern ebenso Filme, die hinsichtlich ihrer semiotischen Struktur plurimedial angelegt sind.

Das Interesse galt den Wissenselementen, die den Texten eingeschrieben sind, wie auch dem staatstheoretischen und politischen Wissen, auf das die künstlerischen Texte verweisen oder Bezug nehmen. Mit Hilfe einer Rhetorik, die der Verfasstheit von Sprache auf den Grund geht, wurde untersucht, welcher Tropen sich die unterschiedlichen Texte bedienen, um des Staates diskursiv habhaft zu werden. In Anlehnung an metapherntheoretische Diskussionen wurden die Tropen als Denkwerkzeuge eingesetzt, also nicht nur als linguistische Phänomene, sondern als mentale Repräsentationen betrachtet.

Wir gingen davon aus, dass jedem Staatsentwurf eine Geschlechterordnung eingeschrieben ist bzw. ein Schlüssel zur Veränderung. Bei der Untersuchung der Staatsfiktionen spielt das Theorem Gender insofern eine Rolle, als es als kritisches Instrument der kulturellen Reflexion im Allgemeinen und als Analysekategorie für Literatur-, Film- und Politikwissenschaft im Besonderen fungiert.

Eine weitere Vergleichsebene bildete die politisch-ideologische Aussage der Texte. Von Interesse war dabei, ob die ästhetische Bandbreite für jede politisch-ideologische Position verfügbar ist oder doch eher bestimmte politische Inhalte mit einem begrenzten Repertoire an ästhetischen Formen korrespondieren.