Ein Forschungsanliegen des FDZ ist die Untersuchung des Deutschunterrichts im Spannungsfeld der Gegenstände Deutsch und Zweit- bzw. Fremdsprachen. Daraus ergeben sich wichtige Fragen für die Positionierung der Fremdsprachendidaktik zur Muttersprachendidaktik. Wichtig erscheint die Erarbeitung integrativer Elemente beider Forschungsbereiche.
Im Bereich DaF bilden die Mehrsprachigkeitsdidaktik im Zusammenhang mit der Rolle von Deutsch als zweiter oder dritter Fremdsprache (nach Englisch) sowie die Kontrastivität Lernsprache Deutsch - Ausgangssprache(n) ein kontinuierliches Forschungsfeld; ein Kooperationsprojekt zur Mehrsprachigkeitsdidaktik mit dem Goethe-Institut ist angelaufen.
Im Bereich Deutsch als Zweitsprache wird die Weiterführung eines Pilotprojekts zu mehrsprachigen Biographien von Migrantenkindern und zur Entwicklung von Sprachenportfolios erarbeitet. Einen weiteren Forschungsschwerpunkt bildet der Zusammenhang von Sprache, Integration und Sprachenrechten im Zusammenhang mit den Integrationssprachkursen und -prüfungen (Zusammenarbeit mit dem Europarat und dem Netzwerk Sprachenrechte). In Entwicklung befindet sich ein Fachlexikon für Deutsch als Fremd- und Zweitsprache für Lehrende und Studierende.
Ein weiteres, beim Europäischen Fremdsprachenzentrum des Europarats in Graz beantragtes, Projekt (Majority Language Instruction as Basis for Plurilingual Education, MARILLE) beschäftigt sich in einer internationalen Forschungskooperation mit den Strategien von Lehrenden in den Unterrichtssprachenfächern (Deutschlehrenden in Österreich, Finnischlehrenden in Finnland...), mit den Herausforderungen von Mehrsprachigkeit umzugehen und inwieweit sie dabei von den verschiedenen Bildungssystemen unterstützt werden.
Bisherige Arbeitsergebnisse:
Das ide-Heft 2/08 zum Thema Mehrsprachigkeit beleuchtet aus unterschiedlichsten Perspektiven den Deutschunterricht im Spannungsfeld der Ansprüche des Unterrichtsgegenstandes Deutsch und des Zweit- und Fremdsprachenunterichts. Das Heft setzt eine bildungspolitische Diskussion in Gang, die Mehrsprachigkeit als Herausforderung ernst nimmt, allerdings auch ihre Chancen begreift.
Erstellung einer kommentierten Bibliografie als Literaturempfehlung für DeutschlehrerInnen der Sekundarstufe I an der AHS in Wien (im Auftrag des Wiener Stadtschulrats in Zusammenarbeit mit der Abteilung DaF/DaZ, der AG Germanistik und dem bm:ukk)
Projekt mit den Kooperationsschulen: Mehrsprachigkeitsfördernde und -hemmende Maßnahmen - Präsentation der Ergebnisse bei der Internationalen Konferenz: Probebühne Zukunft. Schule und interkultureller Dialog im Oktober 2008.
Institut für Germanistik
Universität Wien
Universitätsring 1
A-1010 Wien, Österreich
T: +43-1-4277-42 103
F: +43-1-4277-9 421