18. Dezember 2015, 17 Uhr, Besprechungsraum im Wien Museum
Der kritische Impetus der „Writing Culture-Debatte“ richtet sich gegen die machtvollen Ansprüche ethnographischer Repräsentationsformen. Auf dem Prüfstand stehen bestimmte textuelle Strategien vermeintlich ‚neutraler‘ EthnographInnen. Kritische Grundannahmen sind, dass Kulturen nicht abgebildet, sondern geschrieben werden, d.h., dass von einer unhintergehbaren Textualität und Rhetorizität der dergestalt konstruierten ‚Anderen‘ auszugehen ist. Die Herstellung des/der Anderen könnte mit Gayatri Spivak auch als othering bezeichnet werden, als Prozess, durch den bestimmte Diskurse und Strategien die ‚Anderen‘ kreieren. Die Writing Culture Debatte stellt eine veritable Zäsur innerhalb der Fach- und Theoriegeschichte der Sozial- und Kulturanthropologie aber auch der kulturwissenschaftlich informierten Literaturwissenschaften dar.
In diesem dreistündigen Workshop lesen wir u.a. Auszüge aus Texten von James Clifford, Trinh T. Minh-ha und Gayatri Spivak, Texte und Sekundärliteratur werden in Form eines Readers zur Verfügung gestellt.
Organisation: Anna Babka
Im Anschluss große Jahresabschlussfeier im Beograd!